Pff... Mülltrennung - wozu?
15. Mai 2018

Da ich mir selbst vorgenommen habe, mein Leben frei von Müll zu leben, habe ich mich intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt. Bereits 2017 habe ich zu diesem Thema einen kurzen Blog-Eintrag geschrieben, jedoch habe ich im Zuge meiner Artikelreihe auf www.gazzette.cc das Thema erneut aufgefasst, vertieft und verschriftlicht.

In einem ersten Schritt habe ich entschieden, meinen Müll sauber zu trennen. Das kostet am Anfang durchaus Einarbeitungszeit, da die Regeln in jeder Region anders sind. Doch indem ich mich damit beschäftige, merke ich erst, wie viel Müll ich tatsächlich produziere und dass ich das noch sehr stark reduzieren möchte.

"Der Müllsack ist zwar längst nicht voll, aber er stinkt, deshalb trage ich ihn schon mal raus."

Eine klassische Situation in Wiener Wohngemeinschaften ohne Bio-Müll-Entsorgung. Da kommt der ganze Bio-Müll in den Restmüll und schon müffelt es nach kürzester Zeit.
Abgesehen davon, dass Lebensmittelreste in der explizit dafür vorgesehenen Entsorgungskette einfach sinnvoller verwertet werden, hat die Mischung von Restmüll und Bio-Müll meiner Meinung nach noch ganz andere Folgen. Es kann wie gesagt dazu führen, dass der Restmüll wesentlich öfter hinaus getragen wird. Das an sich bewirkt einen minimal höheren Müllsackverbrauch, aber das macht ja in Summe gesehen nicht viel Geld aus und tut jetzt der Umwelt wahrscheinlich nicht wahnsinnig weh.
Jedoch führte ein ewig nur halbvoller Mistkübel bei mir dazu, dass ich weniger zögerte etwas wegzuwerfen. Da landete durchaus auch mal versehentlich Papier oder eine Plastikflasche drin, weil ja eh genug Platz war…
Wenn ich jedoch versuche, möglichst lange mit einem Müllsack auszukommen, verändert sich mein Wegwerfverhalten sehr stark. Ich bin motivierter den Müll zu trennen, damit nicht alles gleich in den Restmüll kommt. Der Restmüll ist auch viel weniger ekelhaft, wenn nicht einfach ALLES drin ist!

Diese Motivation kann außerdem das Konsumverhalten beeinflussen. Mein Mann und ich haben dadurch aufgehört Süßigkeiten zu kaufen, das in großräumigen Hartplastikverpackungen angeboten wurde. Es hatte also auch auf unsere Gesundheit einen durchaus positiven Effekt.

In Wien habe ich bis vor Kurzem noch die Ökobox sehr genossen. Darin konnte man Getränkekartons sammeln und sie wurden in regelmäßigen Abständen abgeholt und recycelt. Schön gefaltete, aneinander gereihte Getränkekartons verbrauchen natürlich wesentlich weniger viel Platz, als wenn sie einfach lieblos zerdrückt im Restmüll landen. Seit wenigen Wochen gehört jedoch auch in Wien der Getränkekarton in den Gelben Sack / die Plastiktonne. Mein Ordnungsdrang wird mich wohl dazu bringen, sie weiter so schön zu falten und somit dafür möglichst wenig Raum aufzuwenden.

Warum überhaupt Müll trennen? Es mag viele Gründe geben und ich kenne auch immer noch Menschen, die überhaupt keinen Wert darauf legen, doch für mich ist völlig klar: Es fühlt sich einfach richtig an! Mir ist dadurch bewusster, welchen Müll ich produziere. Außerdem führt es dazu, dass ich mir überlege, manches doch noch weiter zu verwenden oder selbst zu recyceln.

Bevor ich etwas wegwerfe stelle ich mir die Fragen:
  • Habe ich noch Verwendung dafür?
    Papier wird bei mir grundsätzlich auf der Rückseite als Notizzettel verwendet.
  • Hat vielleicht jemand, den ich kenne Verwendung dafür?
    Plastikbecher können ich oder meine Mutter häufig zum Vorziehen von Pflanzen verwenden.
  • Fragt online jemand danach?
    Mit leeren Glasflaschen oder Marmeladegläsern mache ich hin und wieder Fremden eine Freude, die gerade Sirup oder Marmelade kochen. Vor allem wenn ich die Behälter vorher sauber mache und sie vielleicht sogar alle die gleiche Größe haben.
  • Gehört es wirklich in diesen Müllsack oder gibt es dafür eine gesonderte Sammlung?


Viel Spaß beim Müll trennen und reduzieren!

müll
Kategorien: Erste Schritte, Müllreduktion
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