Wo ist der ganze Platz? Endlich Ausmisten!
26. Juni 2018

Dieser Artikel ist quasi eine Buchempfehlung für Marie Kondos Meisterwerk "The Life-Changing Magic of Tidying Up". In Anknüpfung an den Beitrag über das Ausmisten des Kleiderschranks vom 5. Juni 2018 gehen wir hier einen Schritt weiter, denn das Konzept von Marie Kondo lässt sich auf den gesamten Haushalt anwenden. Außerdem schauen wir uns an: Wie kann ich meine neue Ordnung nun langfristig erhalten?

Den ganzen Haushalt an einem Tag ausmisten zu wollen, wäre völlig übertrieben. Deshalb gehen wir es portionsweise an und teilen unsere Portionen in Kategorien. Das ist besonders wichtig, denn wenn man stattdessen Raum für Raum vorgehen würde, verliert man leicht den Überblick, welche ähnlichen Dinge man an völlig verschiedenen Orten lagert, wie viel GLEICHES man besitzt, von dem man sich mühelos entledigen könnte.

Bei den Kategorien sollte man auf die Reihenfolge achten. Denn Dinge, die einen hohen sentimentalen Wert haben, lassen sich auch schwieriger entsorgen, als Dinge ohne sentimentalen Wert. Deswegen empfiehlt Marie Kondo folgende Reihenfolge: Kleidung, Accessoires und Schuhe, Bücher, Papier (Zeitschriften, Briefe, Rechnungen, Glückwunschkarten), Komono (diverser Kleinkram), Sentimentales.

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Jede Kategorie funktioniert nach dem selben Prinzip:
  • ALLES was in diese Kategorie fällt wird auf einen Haufen geworfen, egal wo es bisher gelagert wurde
  • JEDES Teil wird einzeln in die Hand genommen, um zu entscheiden, ob es behalten wird
  • Begeistert es mich?
  • Wenn ja - behalten und sich immer wieder daran erfreuen
  • Wenn nein - dankbar entsorgen



Dabei darf man wirklich auf sein erstes Bauchgefühl hören, denn oft entscheidet man sich bei weiterem Nachdenken anders. Bücher sind so ein schwieriger Fall: Man hortet Bücher, weil man sie eines Tages noch lesen könnte. Aber ganz im Ernst, wer liest diese dann wirklich? Im Endeffekt stehen sie dann nur im Regal, in der Hoffnung gelesen zu werden. Bevor man aber zu so einem Regalhüter greift, kauft man eher ein neues Buch oder nimmt ein Lieblingsbuch zur Hand. Also kann man sich getrost von diesen Büchern, die man einmal lesen wollte trennen. Bücher, bei denen ich mir nicht sicher war, ob ich mich schon davon trennen kann, habe ich nun als Bücherstapel auf meinem Nachtkasterl liegen und lese diesen Stapel von oben bis unten durch, ehe ich mich von den Büchern trenne.

Papier klingt nach einer Kategorie, die sich schnell und einfach ausmisten lässt, aber ganz im Ernst - wie viele alte Rechnungen liegen noch daheim herum, weil man sie vielleicht einmal brauchen könnte? Marie Kondo weist in diesem Fall auf den Zweck des Gegenstandes hin. Wozu ist eine Kreditkarten-Rechnung da? Um uns über die Ausgaben mit der Kreditkarte zu informieren. In dem Moment, in dem sie vom Konto abgebucht wird. Danach hat sie keinen Zweck mehr. Also kann sie weg! Glückwunschkarten haben den Zwecke einen im Moment des Glückwunsches zu erfreuen. Das war's. Ist dieser Moment vorbei, können diese Karten weg. Schulungsunterlagen, die man aufbewahrt, weil man einmal wieder nachschauen könnte, kann man schnell und einfach einscannen und dann entsorgen. Bedienungsanleitungen kann man im Internet suchen, also braucht man sie in Papierform nicht mehr aufbewahren. Mit dieser schlichten Herangehensweise leeren sich Ordner um Ordner, Papierstapel wandern in den Papiermist endlich hat man wieder Platz.

Weiter geht es mit dem Kleinkram. Auf den Fotos seht ihr wie das bei der Kategorie namens "diverser Kleinkram" aussehen kann. In meinem Fall waren davon vier Schubladen im Wohnzimmer und eine in der Küche betroffen. Meine zu entsorgenden Dinge habe ich dann noch in weitere Kategorien geteilt:
  • Da kenne ich wen, dem das WIRKLICH Freude machen könnte.
  • Das war so teuer, ich werde versuchen, es im Internet zu verkaufen.
  • Das ist nur im Weg oder nicht mehr funktionsfähig und landet im Müll.


Mit dieser Herangehensweise wird die Wohnung schnell luftiger und klarer, alles hat einen Sinn und Zweck, jedes Stück, das sich noch in der Wohnung befindet, hat einen Wert für uns. Wir müssen nur gleich gestehen, dass wir es noch nicht zu den sentimentalen Dingen geschafft haben. Den Erfahrungsbericht dazu bekommt ihr natürlich auch!

Wie kann man nun dafür sorgen, dass die neue Ordnung bleibt?
Wichtigste und oberste Regel dafür: ALLES bekommt einen definierten Platz, dort und nur dort gehört es hin. Bei Küchenutensilien ist das ja ganz üblich, da herrscht eine strenge Ordnung. Doch bei anderen Dingen, wie beispielsweise Kugelschreiber, Feuerzeug, Brieftasche, Haarspangen, haben wir uns das einfach nie überlegt…
Oft, wenn es schnell gehen soll, wollen wir nicht darüber nachdenken, wohin wir etwas legen, somit landet es auf einem Kästchen, auf einem Sessel oder gar am Boden. Wenn es jedoch für jeden unserer Schätze einen definierten Platz gibt, fällt es viel leichter Ordnung zu halten. Wie oft suchst du deine Brieftasche? Oder deinen Schlüssel? Oder hast du dir bereits angewöhnt, dass du dafür einen fixen Platz definiert hast?

Mein Lieblingsbeispiel ist die Tageswäsche. Sie könnte überall herum liegen… oder ich suche mir einen bestimmten Sessel, stummen Diener oder Haken aus, an dem ich jeden Morgen mein Nachtgewand aufhänge und jeden Abend meine getragene Kleidung ablege. Und statt jeden Tag mehr dazu zu geben, darf ich das Gewand von gestern nun wegräumen - zur Schmutzwäsche oder zurück in den Kasten.

Um die Ordnung einfacher halten zu können hilft es außerdem, Gleiches mit Gleichem aufzubewahren. Reinigungsmittel zum Beispiel, warum sollten die in der ganzen Wohnung verteilt sein, wenn sie doch ein- und denselben Zweck erfüllen. Zu den Reinigungsmitteln sollten auch die Putzutensilien etc. dazu. Mit dieser kleinen Überlegung ergibt sich plötzlich eine Ordnung, die man ganz einfach einhalten kann. Man braucht auch nicht mehr lang nach den richtigen Utensilien suchen, weil sie alle beisammen sind.

Im Beitrag vom 3. Juli 2018 (Wie kommt Ordnung in den Kleiderschrank?) wird erklärt, wie wir jetzt unsere Kleidung geordnet aufbewahren, denn auch da hat Marie Kondo tolle Tipps!

Danke an Isabella Switil, der Chefredakteurin von www.gazzette.cc, für die tolle Zusammenarbeit an der Artikelreihe zum Thema Minimalismus!
Kategorien: Isabella Switil, Minimalismus
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