Womit wurde eigentlich früher Wäsche gewaschen? Unsere Großeltern haben teils noch langwierig mit Handwäsche und einer einfachen Gallseife gearbeitet. Heute haben sich die Ansprüche der Menschen verändert. Die Waschmaschine soll in kurzer Zeit möglichst sauber und doch schonend waschen. Deshalb wird auch statt der Gallseife ein wesentlich komplexer zusammengesetztes Waschmittel verwendet. Um die Leitungen der Maschine vor Kalkablagerungen zu schützen, ist es beispielsweise bei kalkhaltigem Wasser sehr wichtig, dass Waschpulver Enthärter enthalten. Weiters wird heute sehr viel Wert auf strahlende Farben gelegt. Bei Handwäsche konnten die Kleidungsstücke früher nur schwer aufeinander abfärben. Heute jedoch werden die buntesten Farben zugleich in die Trommel geworfen und sollen genauso strahlend wieder raus kommen. Grauschleier sind längst verpönt. Leider sind die meisten Waschmittel heute ein reines Chemielabor, das unser Abwasser und somit die Natur zusätzlich belastet.
Einige Drogeriemärkte bieten inzwischen naturfreundlichere Waschmittel an, das ist schon mal ein wertvoller Schritt. In den Zero-Waste-Communities haben sich währenddessen bereits do-it-yourself-Alternativen verbreitet. Drei Varianten werden hier vorgestellt:
Rosskastanien enthalten von Natur aus Saponine (Seifenstoffe). Wenn man Kastanien also im Herbst sammelt, säubert, zerkleinert und trocknet, kann damit das ganze Jahr über Wäsche gewaschen werden. Die Kastanien werden in Wasser eingeweicht (min. 30 Minuten) und das leicht schäumende Wasser kommt dann in das Waschmittelfach. Einen detaillierten persönlichen Erfahrungsbericht zur Herstellung und Nutzung findet ihr hier.
Efeu enthält ebenfalls Saponine und hat gegenüber den Kastanien den Vorteil, dass er ganzjährig frisch gesammelt werden kann. Leider gibt es manche Menschen deren Haut auf Efeu empfindlich reagiert.
Das Baukastenwaschmittel besteht aus drei Komponenten: Waschsoda (zum Enthärten des Wassers), vegane Kernseife (zur Beseitigung üblicher Verschmutzungen und Keime) und Sauerstoffbleicher (gegen Grauschleier und hartnäckige Flecken).
Einmal gekauft, kann das Waschmittel jederzeit ohne vorheriges Einweichen oder Ähnliches benutzt werden. Die Komponenten werden erst direkt im Waschmittelfach vermischt. Dadurch kann je nach Härtegrad des Wassers und Verschmutzungsgrad der Wäsche das Mischverhältnis variiert werden.
Rosskastanien haben bei weichem Wasser gute Dienste geleistet, jedoch kam langsam ein Grauschleier. Vor allem für weiße Wäsche schien es unzureichend. Da man dieselben Kastanien für 3-5 Ladungen Wäsche nutzen kann, bietet es sich an, mehr Schmutzwäsche anzusammeln, um die Kastanien möglichst ausgiebig zu nutzen, statt nach einem Waschgang bereits zu entsorgen. Wenn jedoch mal spontan etwas gewaschen werden soll, ist die Einweichzeit ein echtes Hindernis. Außerdem ist es einmal jährlich ein recht hoher Aufwand, die Kastanien zu einzulagern.
Efeu liefert ähnliche Qualität wie Kastanien, also meistens ausreichend. Jedoch hat nicht jeder Efeu in greifbarer Nähe. Trotz wesentlich kürzerer Einweichzeit kann sich somit spontanes Waschen schwierig gestalten, wenn dafür erstmal ein Spaziergang notwendig ist.
Die meiste Flexibilität und das zugleich das beste Ergebnis bietet das Baukastenwaschmittel. Seine Funktionsweise verdeutlicht, warum Efeu und Rosskastanien vor allem bei härterem Wasser unzureichend sauber waschen, sie verfügen eben nur über eine der drei erforderlichen Eigenschaften. Sie wirken nun mal nicht wasserenthärtend und nicht bleichend, da ist der Grauschleier vorprogrammiert. Es bietet sich daher an Kastanien und Efeu in Kombination mit dem Baukastenwaschmittel anzuwenden, damit wird weniger Kernseife benötigt.
Wer auf die chemischen Inhaltsstoffe bzw. den oft übertrieben starken Duft von konventionellen Weichspülern verzichten möchte und sich dennoch ein geruchsneutrales Waschergebnis wünscht, sollte einen Schluck Essig ins Weichspülerfach geben. Jeder milde Essig, auch billigster Tafelessig, eignet sich dazu. Ein zu aggressiver Essig könnte die Leitungen angreifen und sollte daher lieber vorab mit Wasser verdünnt werden. 1-2 Esslöffel davon ins Weichspülerfach und die Wäsche ist angenehm weich und frisch
Einige Drogeriemärkte bieten inzwischen naturfreundlichere Waschmittel an, das ist schon mal ein wertvoller Schritt. In den Zero-Waste-Communities haben sich währenddessen bereits do-it-yourself-Alternativen verbreitet. Drei Varianten werden hier vorgestellt:
- Rosskastanien
- Efeu
- Baukastenwaschmittel
Funktionsweise - Anleitung
Rosskastanien enthalten von Natur aus Saponine (Seifenstoffe). Wenn man Kastanien also im Herbst sammelt, säubert, zerkleinert und trocknet, kann damit das ganze Jahr über Wäsche gewaschen werden. Die Kastanien werden in Wasser eingeweicht (min. 30 Minuten) und das leicht schäumende Wasser kommt dann in das Waschmittelfach. Einen detaillierten persönlichen Erfahrungsbericht zur Herstellung und Nutzung findet ihr hier.
- Kastanien sammeln,
- zerkleinern (Mit dem Messer vierteln bzw. achteln im Hochleistungsmixer zerkleinern.),
- trocknen (je ausgiebiger, desto haltbarer wir das Ergebnis).
- 3-5 EL vom Pulver oder 50-70 g von den groberen Stücken mit
- 300 ml warmem Wasser
- mind. 30 Minuten besser 2-4 Stunden einweichen.
- Das Wasser anschließend durch ein feines Sieb ins Waschmittelfach gießen.
- Dieselben Kastanien 3-5 mal weiter verwenden (solange das Wasser nach dem Einweichen schäumt, "funktioniert" das Kastanienwaschmittel).
Efeu enthält ebenfalls Saponine und hat gegenüber den Kastanien den Vorteil, dass er ganzjährig frisch gesammelt werden kann. Leider gibt es manche Menschen deren Haut auf Efeu empfindlich reagiert.
- 20 g Efeublätter (möglichst dunkelgrün) mit einem Messer grob zerkleinern.
- 200 ml kochendes Wasser über die Blätter gießen,
- 5 Minuten ziehen lassen,
- abkühlen lassen und
- durch ein Sieb ins Waschmittelfach gießen.
- ODER einfach 8-10 Efeublätter grob zerkleinern und in einer zugeknoteten Socke mitwaschen.
Das Baukastenwaschmittel besteht aus drei Komponenten: Waschsoda (zum Enthärten des Wassers), vegane Kernseife (zur Beseitigung üblicher Verschmutzungen und Keime) und Sauerstoffbleicher (gegen Grauschleier und hartnäckige Flecken).
Einmal gekauft, kann das Waschmittel jederzeit ohne vorheriges Einweichen oder Ähnliches benutzt werden. Die Komponenten werden erst direkt im Waschmittelfach vermischt. Dadurch kann je nach Härtegrad des Wassers und Verschmutzungsgrad der Wäsche das Mischverhältnis variiert werden.
- 2-6 EL Waschsoda - je nach Wasserhärte
- 1-3 TL Kernseife - je nach Verschmutzungsgrad
- 1-3 TL Wasserstoffbleicher - ja nach Verschmutzungsgrad (1 TL bei stark verschmutzter Buntwäsche oder leicht verschmutzter Weißwäsche, 2-3 TL bei stark verschmutzter Weißwäsche)
Erfahrungsbericht - Vergleich
Rosskastanien haben bei weichem Wasser gute Dienste geleistet, jedoch kam langsam ein Grauschleier. Vor allem für weiße Wäsche schien es unzureichend. Da man dieselben Kastanien für 3-5 Ladungen Wäsche nutzen kann, bietet es sich an, mehr Schmutzwäsche anzusammeln, um die Kastanien möglichst ausgiebig zu nutzen, statt nach einem Waschgang bereits zu entsorgen. Wenn jedoch mal spontan etwas gewaschen werden soll, ist die Einweichzeit ein echtes Hindernis. Außerdem ist es einmal jährlich ein recht hoher Aufwand, die Kastanien zu einzulagern.
Efeu liefert ähnliche Qualität wie Kastanien, also meistens ausreichend. Jedoch hat nicht jeder Efeu in greifbarer Nähe. Trotz wesentlich kürzerer Einweichzeit kann sich somit spontanes Waschen schwierig gestalten, wenn dafür erstmal ein Spaziergang notwendig ist.
Die meiste Flexibilität und das zugleich das beste Ergebnis bietet das Baukastenwaschmittel. Seine Funktionsweise verdeutlicht, warum Efeu und Rosskastanien vor allem bei härterem Wasser unzureichend sauber waschen, sie verfügen eben nur über eine der drei erforderlichen Eigenschaften. Sie wirken nun mal nicht wasserenthärtend und nicht bleichend, da ist der Grauschleier vorprogrammiert. Es bietet sich daher an Kastanien und Efeu in Kombination mit dem Baukastenwaschmittel anzuwenden, damit wird weniger Kernseife benötigt.
Weichspüler
Wer auf die chemischen Inhaltsstoffe bzw. den oft übertrieben starken Duft von konventionellen Weichspülern verzichten möchte und sich dennoch ein geruchsneutrales Waschergebnis wünscht, sollte einen Schluck Essig ins Weichspülerfach geben. Jeder milde Essig, auch billigster Tafelessig, eignet sich dazu. Ein zu aggressiver Essig könnte die Leitungen angreifen und sollte daher lieber vorab mit Wasser verdünnt werden. 1-2 Esslöffel davon ins Weichspülerfach und die Wäsche ist angenehm weich und frisch
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